Neuwahl: Machines We Are Sending to the Skies
Newsletter Nr. 54 – Kanzlerismus Teil 2 und wie man den Planeten verlässt
Noch habe ich die Wette aus meinem letzten Newsletter nicht gewonnen. Weder ist Armin Laschet Kanzler, noch habe ich mich dessen geirrt. Mittlerweile (Stand heute Sonntag) ist auch davon unabhängig und auszugehen, dass Österreich vor Deutschland einen neuen Kanzler haben wird. Es ist desweiteren anzunehmen, dass Alexander Schallenberg nicht so lange im Amt blieben wird, wie sein deutscher Kollege in spe.
Vielleicht gelingt es den Grünen sogar, etwas Rückgrat zu bewahren und diese Koalition von sich aus zu kündigen, um den Weg für eine Neuwahl frei zu machen. Werner Kogler hat am Freitag sinngemäß gesagt, dass eine Zusammenarbeit mit der Kurz-ÖVP nicht mehr möglich ist. Natürlich war die wörtliche Formulierung auf die Amtstauglichkeit von Kurz als Bundeskanzler bezogen, aber er kann uns ja nicht ernsthaft verkaufen, dass ein nach wie vor stabiles System Kurz mit allen anderen Ministerinnen und Ministern und einer neuen Außenministerin oder -er einen Unterschied ergibt, der ein Weiterregieren einfach so möglich macht, oder?
Eine Neuwahl wäre in dieser Situation der einzige Ausweg, um Klarheit herzustellen, ob Schwarzgrün weiter mehrheitlich gewünscht ist. Und ja, es kann sogar sein, dass das der Fall ist. Wenn nicht, dann wird sich auch in Österreich bald die Normalität einer Mehrparteienregierung einstellen.
Falls Sie jetzt – was wirklich übertrieben wäre – oder aus einem anderen Grund den Planeten verlassen wollen, dann lege ich Ihnen die kurze Lektüre des folgenden Textes auf nahe.
Das Magazin Wiener hat bei mir angefragt, ob ich als erster und ehemaliger Weltraumsprecher im Parlament einen kurzen Beitrag über die Besiedelung von anderen Planeten schreiben kann.
Der verlinkte Entwurf ist schon um mehr als das doppelte zu lang, aber zu kürzen war nicht mehr notwendig, weil der begleitende Artikel gar nicht veröffentlicht wurde. Hier also ein kurzer, an Oberflächen kratzender Gastkommentar, der dann doch nicht im Wiener erschienen ist:
Machines We Are Sending to the Skies
Und zum Abschluss noch eine Veranstaltungsankündigung des neu gegründeten Instituts für Laizität:
6. November 2021 - Cinzia Sciuto
“Die Fallen des Multikulturalismus – Laizität und Menschenrechte in einer vielfältigen Gesellschaft”
Vortrag und Diskussion.
Ort: Depot Wien, Breite Gasse 3, 1070 Wien
Zeit: ab 17.30, Beginn ca. 18.00
Eintritt frei
Das Café hat geöffnet.
Die Philosophin Cinzia Sciuto gilt als Vordenkerin für den Begriff der Laizität. In ihrem Buch “Die Fallen des Multikulturalismus – Laizität und Menschenrechte in einer vielfältigen Gesellschaft” (Rotpunkt) beschreibt sie Laizität als “vorpolitische Notwendigkeit”.